Förderung besonderer Begabungen

Entdeckertage an der Grundschule Jürgenohl am 6./7. Februar 2020 – in Kooperation mit dem Verbund „Förderung Besonderer Begabungen“    

Neben den tollen Angeboten, die die Viertklässler der Grundschüler am CvD besuchen konnten, gab es in der Grundschule Jürgenohl weitere Entdeckerangebote in diesen Tagen:

  • Naturwissenschaftliche Experimente
  • Pappe und Papier als Kunstmasse
  • 100 Spiele aus verschiedenen Zeiten
  • Um die Ecke denken
  • Entspannungstechniken kennenlernen
  • Low-Tennis und Hockey – zwei Sportarten kennenlernen

Die Drittklässler konnten in diesem Jahr in das Angebot „Naturwissenschaftliche Experimente“ hineinschnuppern:

 

 

Blitzende CDs und flammender Babypuder

Anlässlich der Entdeckertage 2020 wurde die Grundschule Jürgenohl zum Forschungslabor. Die Klassenstufen 3 und 4 arbeiteten wie echte Wissenschaftler an verschiedenen Experimenten. Ausgerüstet mit Laborkitteln, Forschungsprotokoll und großen Augen erkundeten sie z.B. die Funktionsweise einer Mikrowelle und was passiert, wenn man eine CD in das Gerät stellt. Beobachtete Blitze wurden im Anschluss ausgewertet und die Entstehung gedeutet.

Erstaunt waren die Forscher auch, dass mit Babypuder und einer Kerze eine große Explosion ausgelöst werden kann. Wie die Schülerinnen und Schüler herausgefunden haben, gilt, dass offenes Feuer und sehr feines Pulver gefährlich sein kann, wenn man es zerstäubt. Begeistert von den vielfältigen Möglichkeiten und fasziniert von MINT lautet das Fazit der Schülerinnen und Schüler: Forscher sein macht Spaß!

 

 


Ein paar Extra-Nüsse für die Eichhörnchen im Garten
Schüler und Schülerinnen des CvD bauen mit Viertklässlern der Grundschule Jürgenohl Futterstationen für die quirligen Waldbewohner

 

 

Von Sarah Franke
Goslar. Dröhnend bohrt der Bohrer ein Loch in das Stück Holz. Dominik, Nick und Mick schauen zu, wie Vivien Romainschick die Maschine bedient. Das Holzbrett ist Teil einer Eichhörnchen-Futterstation. Mit Jugendlichen wie der 16-Jährigen bauen Viertklässler der Grundschule Jürgenohl die Häuschen. Die Bingo-Umweltstiftung fördert das Projekt mit 1500 Euro.

„Das ist eine schöne Abwechslung zum Unterricht”, sagt Vivien. Sie und andere Jugendliche aus ganz verschiedenen Klassenstufen würden jetzt eigentlich in den Klassenräumen des Christian-von­Dohm-Gymnasiums (CvD) sitzen und büffeln. Nun arbeiten sie mit Säge und Bohrer — und passen zusammen mit den Lehrern auf, dass sich die Grundschüler nicht verletzen.

Fragt man ihn nach dem pädagogischen Nutzen des Projekts, antwortet Lehrer Norbert Rinke: „Die Großen leiten die Kleinen an.” Dieser altersübergreifende Austausch von Wissen sei toll.

Der Bio- und Chemielehrer hat mit Schülern und Schülerinnen in der Vergangenheit schon Insektenhotels und Fledermauskästen gebaut. Die Idee zu den Eichhörnchen-Futterstationen ist gemeinsam mit seinem Lehrerkollegen Holger Ritzke entstanden. Im Keller der Schule haben die beiden Bausätze mit der Kreissäge hergestellt. Das Zusammenbauen übernehmen die Kinder und Jugendlichen. Tatsächlich sei der Nutzen für die Schüler und Schülerinnen höher als für die Eichhörnchen. „Ökologisch gesehen ist das Projekt nicht so wichtig. Die Eichhörnchen finden auch so genug Futter im Winter”, erklärt Rinke. Mit einer Futterstation bauen sich die Kinder aber einen Ort, an dem sie die Wildtiere in Ruhe beobachten können — nachhaltige Umweltbildung inklusive also.

Die gibt es am CvD sowieso schon. Die Schule ist nicht nur im bundesweiten Excellence-Netzwerk MINT-EC Mitglied, das das naturwissenschaftliche Interesse fördern soll. Rinke bietet auch eine Umwelt-AG an, die Vivien besucht. „Mir gefällt, dass wir dort viel praktisch machen”, sagt die 16-Jährige während sie mit Mick Dominik und Nick Löcher ins Holz bohrt. Dominik ist begeistert: „Ich bin ein Freund der Umwelt und mag Tiere.” Mick und Nick stimmen ihm zu.

                     

Die Futterstationen hängen die Jungs und die anderen Kinder zu Hause im Garten auf. „Oder wie ich auf den Balkon, einen Garten haben wir nicht”, sagt Dominik. So oder so: Die Eichhörnchen freuen sich sicherlich über ein paar Extra-Nüsse.

GZ v. 08.02.2020


Im Mathematikum kann man Mathe anfassen

Erneut war eine Wanderausstellung des mathematischen Mitmach-Museums – dessen Hauptsitz in der hessischen Uni-Stadt Gießen liegt – in der BBS 1 Am Stadtgarten Goslar zu Gast und gastierte dort zwei Wochen lang.

Rund 380 Schülerinnen und Schüler von der vierten Klasse bis zur Oberstufe haben sich die Mitmach-Exponate in Goslar angesehen. Eigentlich ist „Mathematik zum Anfassen“ für Schülerinnen und Schüler der neunten Klasse gedacht. Doch sie eignet sich auch für jüngere Kinder, meint Sebastian Skorzinski. „Hier können die Kinder alles anfassen. Sonst ist Mathe ja eher abstrakt“, sagt der Physik- und Mathelehrer.

Gerade lässt Skorzinski mit Joas und Joel Kutsch, beide 10 Jahre alt, Kugeln und Bahnen Richtung Boden sausen. Eine der Bahnen ist gebogen, eine gerade. Die Zwillinge sind erstaunt, dass bei Kugeln trotzdem zeitgleich unten ankommen. Auch ohne, dass der Lehrer ihnen die mathematischen Formeln hinter dem Phänomen an die Tafel schreibt, sind die Schüler der Grundschule Jürgenohl beeindruckt.

 

Lehrer Sebastian Skorzinski erklärt den Zwillingen Jonas und Joel ein Exponat.

 

Hier gibt es tolle Knobelsachen, man kann viel entdecken“, sagt Jonas. Nach der Schule könnte der Viertklässler sich vorstellen, als Architekt zu arbeiten. „Ich mag Mathe“, sagt Jonas. „Und er baut viel mit Lego“, fügt sein Bruder hinzu, der sich später im Arztkittel durch die Praxis eilen sieht.

 

Das kommt bei den Schülerinnen und Schülern gut an: Wenn sie solche  Kantenmodelle in Seifenlauge tauchen, entstehen feingliederige Seifenhäute.

 

„Beim Mathematikum steht der spielerische Aspekt im Vordergrund“, sagt Carsten Fiedler, Abteilungsleiter an der BBS 1. „Jüngere Schüler entdeckten Neues, ältere frischten ihr Wissen auf. Die Ausstellung nimmt die Scheu vor der Mathematik. Seit einigen Jahren merken wir, dass Schülerinnen und Schüler zunehmend Probleme mit dem Fach, teilweise sogar Angst davor haben, erzählt Fiedler.

Da haben die Zwillinge Jonas und Joel einigen Jugendlichen und jungen Erwachsenen wohl etwas voraus. Angst haben vor naturwissenschaftlichen Fächern haben sie nämlich nicht, sondern ein großes Interesse an ihnen.

Auszug GZ v. 01.02.2020