Schuljahr 2021/22



Ein  Marktplatz wird zum Party-Tollhaus
Jürgenohl feiert 75-jähriges Stadtjubiläum mit einem zugkäftigen und abwechslungsreichen Programm

„Es ist der absolute Wahn­sinn, so viele Menschen habe ich auf dem Marktplatz in Jürgenohl noch nie gesehen“ sagt die Organisatorin der Feierlichkeiten zum 75-jährigen .Stadtteiljubiläum, Annett Eine. Mitorganisator Claus Roschanski setzt sogar noch einen drauf: „Un­glaublich, ohne Worte. Wir können mit Stolz berichten, dass sich unser finanzielles Risiko absolut gelohnt hat.“

Das eigentliche Fest begann erst einmal gemütlich am Freitag mit Live- und DJ-Musik sowie einem bunten Familien- und Kinderpro­gramm. Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner gab den offiziellen Startschuss. Der Platz war gut ge­füllt, aber nicht proppenvoll. Das sollte sich am Samstag bei bestem Wetter ändern. Scharen von Kin­dern, Jugendlichen und Erwachse­nen säumten den Platz, dessen Wahrzeichen an diesen Tagen die große Showbühne war.

Am Nachmittag kamen dann knapp 200 Kinder der Grundschule Jürgenohl auf dem Marktplatz an. Zusammen mit ihren Eltern traten sie sich zuvor an ihrer Grundschule und genossen den kleinen Mini-Um­zug. Der Kontaktbereichsbeamte der Goslarer Polizei, Ralf Ruchmei­er, der den Umzug begleitete, kam auf folgende Idee: „Um für die Klei­nen das unvergessliche Erlebnis noch etwas zu verlängern, habe ich eine Extrarunde um den Jürgenoh­ler Kreisel angeordnet.“ Den Kin­dern hat es gefallen – und den Pas­santen am Wegesrand auch. Auf der Bühne gab es ein umfangreiches

Programm. Die Klasse 4a der Grundschule Jürgenohl sang das Lied „Herzlichen Glückwunsch – 75 Jahre Jürgenohl“. Gänsehaut gab es beim Auftritt vom Papa-Tochter- Duo Geoffrey (Klavier) und Elisa­beth Bolt (Geige), als sie unter an­derem die Bauernkantate präsen­tierten.

Geigerin Elisabeth Bolt hat am Samstag einen tollen Auftritt.

Daneben gab es noch viele Tanz-, Gesangs- und Sportauftritte. Verei­ne, Organisationen und Gruppen präsentierten sich auf einer Info- Meile, unter anderem auch die Er­zieherinnen der Kita St. Benno, die zeitgleich ihr 50-jähriges Jubiläum feierten. Sie wechselten sich in Schichten ab, um beide Veranstal­tungen genießen zu können.

IXt eigentliche Glanzpunkt war dann der Auftritt der Band „Swecty Glitter & the Sweethcarts“, der den Marktplatz in ein Party-Tollhaus verwandelte. Die Besucherschät­zungen lagen zwischen 2500 und 4000 Menschen. Und auch viele Baikone und Wohnzimmer der an­liegenden Wohngebäude verwandel­ten sich in kleine Feierzonen. Ein tolles Feuerwerk rundete den Su­per-Samstag ab.

Wermut.stropfen: Beim Bürger­frühstück beteiligten sich zwar eini­ge Jürgenohler, Repräsentanten aus dem öffentlichen Leben waren aller­dings kaum zu sehen. Etwas schade, nach diesem gelungenen Wochenen­de. Dennoch ziehen Annett Eine und Claus Roschanski ein positives Fazit. Und natürlich darf die Frage nach einer Wiederholung nicht feh­len. „Wir wollen das in zwei Jahren in dieser Form wieder auf die Beine stellen“, verspricht das Organisato­ren-Duo.

 

 

 

 

 

GZ v. 13.06.22 Text: Sowa/Fotos: Epping



Kinder rennen 630 Kilometer für den guten Zweck
Aktion „Wir laufen für Schuhe“ der Grundschule Jürgenohl bringt 3500 Euro ein – Geld für Ukranie-Hilfe

Goslar. Der Krieg in der Ukraine ist nicht nur ein Thema im Deutschen Bundestag, in den abendlichen Talkshows und am Küchentisch in den Familien, sondern seit Ende Fe­bruar auch in der Grundschule Jür­genohl. Dabei haben die Lehrerin­nen und Lehrer mit ihren Schülerin­nen und Schülern nicht nur Sorgen und Ängste diskutiert, sondern sind auch der Frage nachgegangen, wie die Grundschule Jürgenohl ganz konkret den Geflüchteten helfen können.

So sammelten die Kinder und ih­re Eltern zunächst spontan Hygie­neartikel, Kinderspielzeug und Stofftiere. Aber auch einen finanzi­ellen Beitrag wollte die Schule leis­ten. Ein Kontakt zu Bettina Junk, Vorsitzende des Kinderschutzbun­des Goslar, brachte die Idee zur Ak­tion „Wir laufen für Schuhe“, um die ukrainischen Kinder vor Ort mit Schuhen ausstatten zu können.

Der Spendenlauf wurde nun durchgeführt. 215 Schülerinnen und Schüler der Klassen 1 bis 4 waren beteiligt und legten dabei mehr als 630 Kilometer zurück. Die jeweili­gen Laufzeiten waren auf 20 Minu­ten (Klassen 1 und 2) und 30 Minu­ten (Klassen 3 und 4) begrenzt. Es gab auch Spenden von Kindern, die nicht gelaufen sind. An den Kinder- Schutzbund Goslar konnte ein Scheck von 3333 Euro übergeben werden. Inzwischen liegt die ge­spendete Endsumme sogar bei über 3500 Euro.

Die Grundschule Jürgenohl überreicht die Spende in Höhe von 3500 Euro an den Kinderschutzbund

Die Organisatorinnen der Grund­schule und des Kinderschutzbundes Goslar danken den Laufpaten, die die Kinder finanzkräftig unterstütz­ten, und natürlich den Kindern, die trotz Temperaturen von fünf Grad an den Lauftagen, für den guten Zweck wirklich alles gäben.

Einige Kinder aus dem Spenden­lauf, Rektorin Christine Bulban, die Sportlehrerinnen Laura Schlachterund Ellen Farnan sowie Marion Lie­bermann, Vorsitzende des Eltern­verein und Schulelternratsvorsitzen­de, überreichten an Bettina Junk den Scheck. Der Kinderschutzbund hat 250 Willkommenskisten für die Flüchtlingskinder für das Stadtge­biet von Goslar gepackt. Die Kinder der Grundschulen aus dem Stadtge­biet sowie Langelsheim und Astfeld haben die Kisten bemalt.

GZ v. 06.05.22 Text/Foto: Hohaus



„Uli Unsichtbar“: Kinderbuch gegen Mobbing
Bei einer Lesung in Jürgenohl spricht die Autorin Astrid Frank mit Grundschülern über Ausgrenzung

Goslar. Eine Unterrichtsstunde der besonderen Art haben die Schüler der Grundschule Jürgenohl am Mittwoch, 27. Mai, erlebt. Die Au­torin Astrid Frank las den Kindern in der vollen Aula aus ihrem Buch „Uli Unsichtbar“ vor. Sie beschäf­tigte sich darin mit dem Thema Mobbing, „ohne dass das Wort überhaupt fällt“, wie sie verraten hat. Der schüchterne Protagonist ihres Buches zieht in eine neue Stadt und erlebt auf seiner neuen Schule Ausgrenzung, findet aber auch neue Freunde.

Kinder machen mit

Nicht zum ersten Mal widmete sich Frank literarisch dem Thema Mobbing. Im Jahr 2018 etwa wurde ihr Jugendbuch „Unsichtbare Wun­den“ mit dem Harzburger Eselsohr ausgezeichnet. Das Thema ziehe sich durch ihr Werk, sagt Frank, weil sie sich auch als Mutter der Problematik nicht entziehen könne. Bei den Kindern der Grundschule Jürgenohl sei die Botschaft von „Uli Unsichtbar“ jedenfalls gut ange­kommen, erzählte Schulleiterin Christine Bulban: „Man merkt, das ist ein relevantes Thema für die Kinder.“ So verwundere es auch nicht, dass die Schüler fleißig bei der Veranstaltung mitgemacht ha­ben.

Frank hat sie in einer Mi­schung aus Lesung, Bildervortrag und offenem Gespräch in das Ge­schehen eingebunden. „Wer spielt gerne Fußball?“, fragte die Autorin. „Wer hat braune Haare? Wer mag Zahlen? Und wer mag lieber Buch­staben?“ Manche Kinder meldeten sich bei der einen, andere bei der nächsten Frage. Frank erklärte: „Ihr seht, wir haben alle Sachen, die uns unterscheiden, und Sachen, die wir gemeinsam haben mit anderen.“

Finanziert wurde die Lesung un­ter anderem von den Eltern der Schulkinder, die die Tickets für ei­nen Euro gekauft hatten. Unterstüt­zung kam auch vom Bundespro­gramm „Demokratie leben“. „Wir freuen uns, dass wir solche Projekte fordern können“, sagte Gaby Drost, die für die Förderer an der Lesung teilnahm.

Autorin Astrid Frank (vorne) liest aus ihrem Buch vor und unterschreibt fleißig Auto­grammkarten für die Schüler.

Zivilcourage stärken

„Man setzt mit dem Demokratie­gedanken früh an“, ergänzte Ste­phani Gobernack. Sie ist den Schü­lern schon als Polizeibeamtin in der Jugendprävention bekannt und freute sich bereits auf die Lesung.

Demokratische Werte und Zivilcou­rage sollen mit solchen Veranstal­tungen bereits in der Grundschule vermittelt werden. „Wir machen viele Projekte gegen Rassismus und Diskriminierung“, sagte auch Kat­rin Peters, Sozialpädagogin an der Grundschule Jürgenohl. In Kürze werde die Schule zudem mit dem Siegel „Schule ohne Rassismus — Schule mit Courage“ ausgezeichnet.

Gobernack und Drost freuten sich über das große Interesse der Kin­der. Sie hätten kluge Nachfragen ge­stellt und Kniffe der Autorin be­merkt, die selbst für die Erwachse­nen nicht offensichtlich gewesen seien. Auch Frank lobte die Schü­ler: „Das war eine sehr aufmerksa­me Gruppe.“ Nach der Lesung strömten die Kinder zu ihr hin und holten sich begehrte Autogrammkarten ab. Auf die Frage, ob sie mit ihrer Lesung in der Grundschule Jürgenohl zufrieden sei, antwortete die Autorin: „Das Wichtigste ist immer, dass die Kinder zufrieden sind.“

 

GZ v. 05.05.22/Text/Foto: Sören Skuza



Nachwuchs-Redakteure zeigen ihre Kreativität

Grundschüler lernen im „Kidz“-Projekt viel zum Thema Zeitung und wie man sie nach dem Lesen noch verwertet. Für „KidZ – Kinder in der Zeitung“ berichtet die Klasse 4a der Grund­schule Jürgenohl über den Spaß, den sie mit 22 GZ-Ausgaben hatten. Nachdem die Kinder die Zeitungen ausführlich studierten, wurde das Pa­pier danach gleich noch kreativ wei­terverwertet.

Wir sind 22 Kinder in der Klasse 4a der Grund­schule Jürgenohl und ha­ben einen Monat lang je­den Tag für jedes Kind eine Ausgabe der GZ ge­schenkt bekommen. Da­für möchten wir uns herz­lich bedanken!

Es hat Spaß gemacht, täglich in der Zeitung zu lesen und zu stöbern. Wir haben gelernt, wie die GZ aufgebaut ist, haben täg­lich das Foto des Tages gewählt, und vor allem hat jedes Kind täglich einen Zei­tungsartikel intensiv gelesen, das Wichtigste darin markiert und den anderen den Inhalt des Artikels vor­getragen. Das war manchmal schwer, aber auch interessant. Jetzt wissen wir auch, wie man Berichte schreibt, und was man dabei beach­ten muss. Damit wir das alles nicht vergessen, hat jeder von uns eine di­cke GZ-Mappe mit allen Unter­richtsmaterialien und den Arbeits­ ergebnissen erstellt. Da sich die ge­lesenen Zeitungen in unserem Klas­senraum stapelten, haben wir uns überlegt, damit etwas zu basteln.

Nach der Arbeit kommt das Kreati­ve: Vierklässler der Grundschule Jür­genohl zeigen, was man aus Zeitung so alles basten kann.

Ein österliches Motiv wurde sechsmal ausgeschnitten und mit ei­nem Tacker mit vielen Heftklam­mern ringsherum verschlossen, wo­bei zunächst eine kleine Öffnung blieb, in die wir dann eine Menge Zeitungsschnipsel stopften. Wenn die Figur dann dick genug ausge­stopft war, wurde die Öffnung wie­der verschlossen. Mit bunter Farbe wurden die Fi­guren schließlich angemalt. Schon hatten wir weniger Altpapier zu ent­sorgen, dafür aber einige nette ös­terliche Figuren. Gefallen Sie Ih­nen?

GZ v. 23.04.22 red/Foto: Privat



Der Elternverein hat einen neuen Vorstand gewählt. Der scheidende Vorsitzende Stephan Petry übergibt den Staffelstab an seine Nachfolgerin Marion Liebermann.

Goslar. „In den letzten Jahren haben wir viel für unsere Kinder erreicht und unseren Teil dazu beigetragen, Schule als Lebensraum zu gestalten: Es gab vor Corona stimmungsvolle Schulfeste. Wir haben (Verbrauchs-)Spielgeräte wie Bälle, Seile, Reifen, aber auch Pedalos und Stelzen angeschafft, wir haben Spielfeldmarkierungen auf dem Schulhof aufgebracht und im Herbst Großspielgeräte gekauft. Schließlich haben wir in enger Abstimmung mit Rektorin Christine Bulban daran mitgewirkt, Freizeitbereiche und vor allem die Bibliothek mitzugestalten. Auch damit haben wir dazu beigetragen, dass die Kinder sich gerne an ihre Grundschulzeit zurückerinnern”, resümiert Petry seine Amtszeit.

Marion Liebermann ist nun die neue Frau an der Spitze des Elternvereins. Sie war bisher 2. Vorsitzende. Bulban: „Ich freue mich auf die Neubesetzung des Vorstandes, der sicher auch neue Akzente setzen wird.”

Die aktive Gestaltung des Schullebens sei es gewesen, was Liebermann zum Elternverein gebracht hatte. „Zu einem Weihnachtlichen Schulfest wurde eine Unterstützung in der Kaffeeküche gesucht und ich habe spontan zugesagt. Dabei lernte ich die damalige 2. Vorsitzende des Elternvereins kennen und bekam Einblick in die Arbeit des Elternvereins, in die Zusammenarbeit zwischen Elternschaft, Schülerschaft und dem Kollegium der Schule. Von da an habe ich mich immer wieder für den Elternverein engagiert.”

Der neue Vorstand des Elternvereins: (v.li.) Kathrin Bot- he, Tanja Hunger, Sabrina Balshüse- mann-Hunt, Mari­on Liebermann und Julia Vibrans.

Gemeinschaftsgefühl fehlt

Corona habe es dem Verein aber nicht leicht gemacht. Petry: „Leider ist das Gemeinschaftsgefühl unter Corona etwas abhandengekommen, weil Feste und Großveranstaltungen, die dieses Gefühl gestärkt haben, nicht stattfinden konnten. Damit fehlt ein zentraler Gelingensfaktor für den Elternverein. Vor diesem Hintergrund ist die Entwicklung der Mitgliederzahlen ein Dauerthema. Leider sind sie stark rückläufig und leider ist es uns trotz vieler Initiativen nicht gelungen, den Trend umzukehren.” „Der Elternverein lebt vom Mitmachen möglichst vieler Eltern, aber leider bringen sich immer weniger aktiv ein, auch hier wirkt sich Corona zum Beispiel durch veränderte Aufgabenstellungen in den Familien auf den Elternverein aus”, bestätigt Liebermann und fügt hinzu: „Aber natürlich brauchen wir Mitglieder, denn der Elternverein steht vor einem personellen Problem: Die Posten im Vorstand konnten nicht langfristig nachbesetzt werden, zudem scheiden vier der fünf Vorstandsmitglieder in den nächsten zwei Jahren aus. Deswegen brauchen wir dringend wieder Schulfeste, denn ohne Schulfeste kein persönlicher Kontakt zur Elternschaft. Und ohne Schulfeste auch keine Einnahmen. Und ohne Einnahmen letztlich keine Spielgeräte und keine Unterstützung des Schullebens.”

Dem schließt sich Christine Bulban an. „Der Elternverein ist ungeheuer wichtig. Wir arbeiten eng und vertrauensvoll zusammen und überlegen gemeinsam, wie wir Schule im Interesse der Kinder gestalten können. Nicht auszudenken, wie es ohne einen aktiven Elternverein wäre. Deswegen kann ich nur an alle Eltern appellieren: Treten Sie in den Elternverein ein, engagieren Sie sich und vielleicht wollen und können Sie auch Verantwortung im Vorstand übernehmen.”

GZ v. 23.03.22/red/Foto: Privat



Mit Lesen und Vorlesen mitten rein ins Abenteuer. Bürgerstiftung bringt Bücherspenden in 124 Klassenzimmer

Goslar. Lesen macht Spaß – und wer bekommt nicht gerne vorgelesen? Eindeutig eine „Win-win-Situation” für beide Seiten. Die Bürgerstiftung, die seit 2011 in Kooperation mit der Stadtbibliothek eine Vorleseaktion für Grundschulkinder in Goslar und Umgebung organisiert, hat sich auch in diesem Jahr von der Pandemie nicht die Aktion verhageln lassen.

Statt an spannende Orte einzuladen, brachte sie Bücher in die Schulen – 124 Klassen bekamen ein Taschenbuch, Dank der Volksbank erhielten auch die Kitas Literatur: die beliebten Pixibücher.

Viele Lehrerinnen und Lehrer nahmen sich gestern Zeit, den Mädchen und Jungen vorzulesen und mit ihnen über die Geschichten zu sprechen. An der Grundschule Jürgenohl durften die Schützlinge der kommissarischen Konrektorin Katharina Schmidt sich selber ein Ende der Geschichte ausdenken – der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt. Um sie gehe es hauptsächlich, meint der Besucher der Bürgerstiftung, Volker Bäcker, der ebenso gebannt und mucksmäuschenstill auf seinem Stuhl saß wie die Kids im Kreis auf dem Boden. Schließlich ging es darum, einen Schokoladendiebstahl aufzudecken. Keine Frage: TKKG würden das schaffen! Bücher enthalten Abenteuer, die jeder, der sie liest, miterlebt. Wenn schon Pandemie, dann bitte mit vielen Büchern!

Sie lassen sich vorlesen und regen damit ihre Schützlinge an, sich mit Büchern und Texten zu befassen: Die Lesepatinnen und -paten der Bürgerstiftung. Am Tag vor dem bundesweiten Vorlesetag ehrte die Stiftung neun Ehrenamtliche, die bereits seit zehn Jahren ihr Engagement darauf verwenden, in die Grundschulen zu gehen und mit „ihren” Mädchen und Jungen zu lesen. Dass dabei ganz viel zurückkommt, bestätigten sie unisono. Seit zehn Jahren dabei sind Gertrud Billing, Gunda Bohnsack, Helma Kamrath, Helma Kopp, Deltraut Lode, Irene Lüttgau, Heinrich Roloff, Jila Segieth und Barbara Uhrigshardt.

Das liegt nicht zuletzt an Karin Petran, der „Mutter” des Projekts – sie wurde bereits zu einem anderen Zeitpunkt für ihre Hartnäckigkeit, ihre Energie und den nimmermüden Einsatz ausgezeichnet (die GZ berichtete). Hans-Jürgen Rappmann und Volker Bäcker dankten allen Patinnen und Paten dafür, dass sie – auch in den unsicheren und organisatorisch herausfordernden Zeiten der Pandemie – durchgehalten haben. „Ich konnte mich immer auf Sie verlassen”, dankte auch Karin Petran, die mit vier Schulen angefangen hatte, heute sind zehn mit von der Partie und zwischen 40 und 50 Ehrenamtliche im ständigen Einsatz. Lesen sei „eine der wichtigsten Kompetenzen im Leben”, betonte Rappmann; selbst für die Lösung von Matheaufgaben komme man nicht darum herum. „Sie haben vielen Kindern geholfen und ihnen den Weg ins Leben leichter gemacht”, versicherte Rappmann. Die Kinder, die ihrer Patin/ihrem Paten vorlesen dürfen, sind stolz auf ihre Fortschritte und dankbar für die persönliche Zuwendung. Alle, die sich am Projekt beteiligen, können von vielen schönen Momenten berichten.

GZ/Text/Foto: Sabine Kempfer

 

 



Severine Kim und Knut Hanßen gestalten Kunst-Musik-Workshop in der Grundschule Jürgenohl.

Wie entstehen Bilder aus der Musik? Diese Frage stellt sich der Pianist Knut Hanßen während der intensiven Beschäftigung mit der Komposition „Bilder einer Ausstel­lung“ von Modest Mussorgsky. Die Idee für den Workshop „Klassik Kunst – Malen mit Musik“ war ge­boren.

Kinder sollen nach einem Konzert ihre musikalischen Eindrücke auf die Leinwand bringen und so einen neuen Zugang zur Musik finden. Durch die Organisation der „Kon­taktstelle Musik“ in Goslar konnte der Workshop in der Grundschule Jürgenohl mit Kindern der 3. bis 4. Klasse sowie Fünft- und Sechstklässlern der Realschule Goldene Aue erstmals veranstaltet werden.

Severine Kim und Knut Hanßen

Nach der Begrüßung durch Schul­leiterin Christine Bulban und Ange­lika Klaas-von Birckhahn, Vor­standsvorsitzende der Kontaktstelle Musik, spielt das Pianistenpaar ab­wechselnd zu den Themen Hühner, Mondschein oder Wasser berühmte Werke von Barock bis Romantik.

Musikalische Vielfalt

Gespannt lauschen die Kinder dem technisch hervorragenden und emotionalen Spiel der Pianisten. „Wonach klingt das? Was könnte das für ein Tier sein?“ Mit diesen Fragen regen Severine und Knut die Kinder immer wieder zum Milden­ken an. So hören sie bei „Das Huhn“ (La Poule) von Jean-Philip­pe Rarneau die Hühner picken und scharren oder bei „Claire de Urne“ von Claude Debussy den Mond auf- und untergehen.

Wie grenzenlos die Fantasie der Kinder ist, zeigen die Wortmeldun­gen nach „Des Abends“ und „In der Nacht“ aus den Fantasiestücken von Robert Schumann. Der eine hört einen Schwan, der von Kindern gejagt wird, der andere einen Fisch, der schnell und dann wieder lang­sam schwimmt.

Nach „Claire de lune“ malt Aurelia Djojan eine Nacht bei Mondschein.

Nach dem Konzert malen die Kinder begeistert ihre Vorstellungen von der Musik mit Pinsel und Farbe auf die Leinwand. Künstlerin Gisela von Birckhahn, die die Bühne mit ihren Bildern von Hühnern deko­rierte, und Lehrerinnen der Grund­schule unterstützen die Kinder beim Malen ihrer Kunstwerke. Bei der Präsentation der Bilder wird deut­lich: Auf jeden Menschen hat Musik oft eine ähnliche, aber trotzdem in­dividuelle Wirkung.

Wird es noch weitere Workshops geben? „Bei Gelegenheit sind wir gerne wieder bei einem Projekt da­bei“, antwortet Knut Hanßen. Bei­den habe der Workshop große Freu­de bereitet. Das Projekt wurde durch die Förderung des Regionalverbands Harz, des Niedersächsi­schen Ministeriums Für Kunst und Kultur sowie durch den Landkreis Goslar ermöglicht.

GZ v. 17.11.21 Text/Fotos: Elisa Mertens



Schulhof mit vielen Spielmöglichkeiten – Elternverein der GS Jürgenohl arbeitet die Wünsche der “Kinderkonferenz” ab

Der Kreativität sind auf dem Schulhof der Grundschule Jür­genohl keine Gren­zen gesetzt. Der Elternverein reali­siert die Wünsche der Kinder-und hat sich malerisch betätigt.

Goslar. Den Schulhof attraktiver ma­chen – das war und ist das Motto des Eltern Vereins der Grundschule Jürgenohl. Deswegen hat der Vor­stand des Elternvereins in Eigenre­gie farbenfrohe Spielfeldmarkierungen auf dem grauen Asphalt aufge­bracht.

„Unser Ziel ist es, dass alle Kin­der mit Freude in die Schule gehen und dass sie ihre Schule nicht nur als Lern-, sondern auch als Lebens­raum verstehen. Deswegen fördert und unterstützt der Elternverein auch tatkräftig viele Vorhaben wie zum Beispiel die Neugestaltung des Lesedschungels, aber auch die An­schaffung von Spielgeräten und Ver­brauchsmaterialien für den Pausenbereich“, sagt Stephan Petry, Vor­sitzender des Elternvereins.

„Hierbei ist uns die Beteiligung der Kinder besonders wichtig“, er­gänzt Christine Bulban, die Leiterin der Grundschule. „Die Kinder be­ziehungsweise die Klassensprecher treffen sich mindestens einmal im Jahr und erstellen einen Wunschzettel, um ihren Lebensraum zu gestal­ten. Und da stand die Schulhofge­staltung ganz oben.“

Eine Spielemöglichkeit seit Generatio­nen: der Hüpfekasten.

Ein nachhaltiges Projekt

Die ersten Spielfeldmarkierungen haben die Eltern bereits in den Herbstferien des vergangenen Jah­res aufgebracht, weitere Bemalungen kamen am Ende der Sommerferien hinzu. „Ein Hüpfekasten, eine Stadt- Land- Fluss- Blume, Mühle, Twistcr und Mensch-ärgere-dich- nicht – der Schulhof ist bunt und bietet viele Spielemöglichkeiten“, freut sich Stephan Petry.

Leider habe sich dieses Projekt von der Idee bis zur Realisierung über ein Jahr lang hingezogen. Schließlich seien alle Eltern hier eh­renamtlich aktiv – und das wechsel­hafte Wetter und die mitunter schwierigen Abläufe der Corona- Zeit hätten ihr Übriges getan. Jetzt blickt Petry optimistisch in die Zu­kunft.

Auf dem Asphalt “wachsen“ Blumen.

Großspielgeräte kommen

„ln dieser Woche werden auf der Sportwiese auf der Rückseite der Schule Großspielgeräte aufgestellt – auch Wünsche der Kinderkonfe­renz“, berichtet er. Christine Bulban ist sicher, dass die Großspielgeräte gut ankommen werden: „Der Elternverein hat die Spielgeräte für unsere Kinder im Frühjahr bestellt und jetzt können sie montiert wer­den. Da werden die Kinder Augen machen. Ich freue mich schon auf ihre glücklichen Gesichter.“

GZ v. 23.10.2021/red, Fotos: Privat