Willkommen zum Hausaufgaben-Parcours

Goslar. Die Osterferien sind zu Ende, und die neue Corona- Verordnung ist da. Während die Stadt Goslar bei den Kindergärten noch nicht sagen kann, wie es weitergeht, sind die Schulen inzwischen startklar für die neue Lernphase: Willkommen im Unterricht zu Corona-Zeiten.

Herzlich willkommen:
Lehrerin Ellen Farnen begrüßt die Eltern und Schüler zum Abholen der Aufgaben.

Die Grundschule Jürgenohl öffnet heute ihre Tore für Eltern und Schüler, die sich ihre Aufgaben abholen wollen, und hat einen Parcours aufgebaut, damit alles virensicher ablaufen kann. Am Eingang der Schule sind mit gelbschwarzen Klebestreifen Warteabstände auf dem Boden markiert, der Weg ist mit bunten Hütchen abgegrenzt, an der Tür steht eine Lehrkraft, die dafür sorgt, dass jeweils nur eine Person eintreten kann. Im Foyer gibt es Hinweistafeln mit den wichtigsten Regeln für das Lernen daheim und für Sicherheitsabstände.

Die sieben Kinder aus der Notbetreuung kennen schon den „Helikoptertest”: Wer die Arme ausstreckt und sich drehen kann, ohne andere zu berühren, hält den Sicherheitsabstand von 1,5 Metern perfekt ein. In der Aula liegen Arbeitsblätter auf Tischen und in Regalen aus, sortiert nach Klassen, Fächern und mit dem Namen des jeweiligen Schülers versehen. Manche Lehrer haben die Aufgaben mit einer kleinen Süßigkeit, zum Beispiel einem Schoko-Marienkäfer, verziert – da lernt es sich gleich noch leichter.

Ein anderes Regal ist dafür vorgesehen, die erledigten Hausaufgaben abzugeben. Wer mag, kann auch Briefe an seine Mitschüler an einer Pinwand hinterlassen. Und, ganz wichtig: Eltern und Schüler, die die Rallye in der Aula absolviert haben, müssen den Pfeilen folgen und die Schule durch den Hinterausgang verlassen, um nicht mit den Wartenden am Haupteingang zusammenzutreffen.

Schulleiterin Christine Bulban (links) und Konrektorin Nina Schiborr bereiten die Aula vor. An der Pinnwand hängen Grüße von Schüler an ihre Klassen.

Erstklässler online

Einen gemeinsamen Unterricht im Klassenraum wird es laut Entscheidung des Kultusministeriums bis zum 3. Mai nicht geben, aber auch für die „Kleinen” aus der Schuleingangsstufe ist eine tägliche Lern- und Übungszeit von anderthalb Stunden pro Tag verbindlich vorgesehen. Aus der Zeit vor den Osterferien gibt es inzwischen schon erste Erfahrungen. Grundsätzlich seien die Strategien der Schule zum Unterricht zu Hause positiv aufgenommen worden, sagt Schulleiterin Christine Bulban.

Auf der Schul-Homepage gibt es Tipps für das Lernen daheim, und selbst die Kleinsten haben jetzt ihren Zugang zum „iServe”-Schulserver bekommen. „Die sind jetzt ganz stolz und fühlen sich wie 18-Jährige”, sagt Bulban. Ferner finden die Schüler per „Anton-App” Aufgaben aus allen Fächern. Nun werden noch Termine für Telefonsprechstunden vergeben: Jeder Lehrer soll mit jedem seiner Schüler einmal pro Woche ein Telefongespräch führen. Auch Eltern können die Lehrer regelmäßig anrufen. Als Nächstes wird die Schule für jeden Schüler und jeden Mitarbeiter Mundschutze erhalten. Sie werden genutzt, wenn die Schule wieder losgeht. Im Unterricht sind sie nicht Pflicht. Aber für Pausen und für den Transport zur Schule – einige Schüler werden per Taxi gebracht – werden sie empfohlen.

Wie es mit den städtischen Kindergärten, der Notbetreuung und den Gebühren weitergeht, wird sich in den nächsten Tagen entscheiden. Die am Freitag erlassenen neuen Regelungen des Landes seien inzwischen bei der Stadt Goslar eingegangen, sagte Stadt-Sprecherin Vanessa Nöhr. „Die Veränderungen und Anpassungen der Kriterien, die die jüngste Landesverordnung mit sich bringt, müssen wir zunächst sortieren und organisieren. Dabei werden wir das Prozedere beibehalten, das sich in den vergangenen Wochen bewährt hat: enge Abstimmung mit dem Landkreis und den anderen Kommunen im Landkreis”, sagte sie.

Text/Fotos: Petra Hartmann