Verein „Wald für morgen” macht Lust aufs Bäumepflanzen – Jürgenohls Grundschüler erleben spielerisch den Wald und seine Wunder

GZ v. 24.09.20

Der Waldpädago­ge Jörg Aumann begleitet die Jun­gen und Mädchen der 3a im Forum der Grundschule Jürgenohl beim Durchlaufen von insgesamt neun Stationen der Waldausstellung „Wer? Wie? Was? Wald!“.

Goslar. „Jeder will den Wald für sich – wem gehört er?” war eine der vielen Fragen, auf die Grundschulkinder in dieser Woche spielerisch Antworten fanden. Im Forum der Grundschule Jürgenohl war die Waldausstellung „Wer? Wie? Was? Wald!” aufgebaut worden. Insgesamt neun Klassen besuchten diese Mit-Mach-Ausstellung.

Die Waldpädagogen Jörg Aumann und Bettina Reiff erläuterten die Spielstationen mit ihren verschiedenen Rätseln und Entdeckungen. „Sei ein Baumdetektiv”, hieß es da zum Beispiel – Bäume waren anhand ihrer Blätter, Früchte und Rinden zu benennen. Mit kleinen runden Tafeln, die richtig platziert werden sollten, wurde herausgefunden, welches Tier am liebsten wo wohnt, welches „Stockwerk” es im Wald besetzt.

Die Kinder konnten sogar selber nachvollziehen, wie schwer Forstarbeit ist: Ein Birkenast lag bereit, von dem sie sich eine Scheibe absägen, die dann durchbohren und mit einem „Smiley”-Gesicht verzieren konnten. Davon waren die Schüler der Klasse 3a, die mit ihrer Lehrerin Birgit von Rauchfuß die Ausstellung durchliefen, besonders angetan. Die Waldpädagogen wiederum haben diese Präsentation der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald nach Goslar geholt, um auf eine ganz besondere Pflanzaktion aufmerksam zu machen.

Wem gehört der Wald?

Der Verein „Wald für morgen” hat sich zum Ziel gesetzt, dass jedes Goslarer Kind bis 2021 einen Baum pflanzt. Damit begonnen werden soll im November. Die Ausstellung stellte so quasi eine Art „mentale Einstimmung” auf die Aktion dar. „Die Kinder sollen damit schon mal Appetit auf Wald bekommen”, erläuterte Aumann.

Normalerweise, erklärte Waldpädagogin Reiff, hätte man eine Exkursion in den Stadtwald unternommen. Doch das wäre wieder mit einer Busfahrt verbunden gewesen, die sich in Corona-Zeiten nicht so einfach organisieren lässt. Den Kindern der dritten und vieren Klassen gefiel aber auch diese Ausstellung, bei der es viel zu rätseln, zu lesen und zu entscheiden gab. So konnten sie Münzen in Fächer werfen und so verdeutlichen, ob der Wald für sie eher den Spaziergängern, Jägern, Forstleuten, Radfahrern, Wanderern oder den Tieren gehört. „Irgendwie wohl jedem ein Stückchen”, war das Fazit.

Spielerisch entde­cken die Kinder et­wa, wem genau der Wald eigent­lich gehört und welches Tier wel­ches Stockwerk im Baum bewohnt.

Schulleiterin Christine Bulban erklärte zur Aktion: „Da es uns ein wichtiges Anliegen ist, den Schülern und Schülerinnen die Bedeutung und Funktion des Waldes für das Leben auch hier im Stadtteil Jürgenohl näher zu bringen, begrüßen wir es sehr, den Wald auf diese Weise einmal zu uns in die Schule zu holen. Gern würden wir auch eine feste Kooperation mit dem Regionalen Umweltzentrum Bad Harzburg eingehen.” Leider seien die personellen Kapazitäten dort knapp, sodass nur hin und wieder einzelnen Klassen den Wald von Bad Harzburg als außerschulischen Lernort aufsuchen könnten.

Die Grundschullehrerin Iris Warnecke war übrigens durch einen Zeitungsartikel der GZ (9. März 2020) auf die Ausstellung aufmerksam geworden, mit ihr kam das Projekt ins Rollen. Zum Glück für die Schüler. Sie entdeckten sichtlich gerne auf besondere Weise das Ökosystem Wald für sich.

Texte/Fotos: Antje Seilkopf


Alles über das Projekt „Wer? Wie? Was? Wald!“ finden Sie hier >> 

 

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