Im Mathematikum kann man Mathe anfassen

Erneut war eine Wanderausstellung des mathematischen Mitmach-Museums – dessen Hauptsitz in der hessischen Uni-Stadt Gießen liegt – in der BBS 1 Am Stadtgarten Goslar zu Gast und gastierte dort zwei Wochen lang.

Rund 380 Schülerinnen und Schüler von der vierten Klasse bis zur Oberstufe haben sich die Mitmach-Exponate in Goslar angesehen. Eigentlich ist „Mathematik zum Anfassen“ für Schülerinnen und Schüler der neunten Klasse gedacht. Doch sie eignet sich auch für jüngere Kinder, meint Sebastian Skorzinski. „Hier können die Kinder alles anfassen. Sonst ist Mathe ja eher abstrakt“, sagt der Physik- und Mathelehrer.

Gerade lässt Skorzinski mit Joas und Joel Kutsch, beide 10 Jahre alt, Kugeln und Bahnen Richtung Boden sausen. Eine der Bahnen ist gebogen, eine gerade. Die Zwillinge sind erstaunt, dass bei Kugeln trotzdem zeitgleich unten ankommen. Auch ohne, dass der Lehrer ihnen die mathematischen Formeln hinter dem Phänomen an die Tafel schreibt, sind die Schüler der Grundschule Jürgenohl beeindruckt.

 

Lehrer Sebastian Skorzinski erklärt den Zwillingen Jonas und Joel ein Exponat.

 

Hier gibt es tolle Knobelsachen, man kann viel entdecken“, sagt Jonas. Nach der Schule könnte der Viertklässler sich vorstellen, als Architekt zu arbeiten. „Ich mag Mathe“, sagt Jonas. „Und er baut viel mit Lego“, fügt sein Bruder hinzu, der sich später im Arztkittel durch die Praxis eilen sieht.

 

Das kommt bei den Schülerinnen und Schülern gut an: Wenn sie solche  Kantenmodelle in Seifenlauge tauchen, entstehen feingliederige Seifenhäute.

 

„Beim Mathematikum steht der spielerische Aspekt im Vordergrund“, sagt Carsten Fiedler, Abteilungsleiter an der BBS 1. „Jüngere Schüler entdeckten Neues, ältere frischten ihr Wissen auf. Die Ausstellung nimmt die Scheu vor der Mathematik. Seit einigen Jahren merken wir, dass Schülerinnen und Schüler zunehmend Probleme mit dem Fach, teilweise sogar Angst davor haben, erzählt Fiedler.

Da haben die Zwillinge Jonas und Joel einigen Jugendlichen und jungen Erwachsenen wohl etwas voraus. Angst haben vor naturwissenschaftlichen Fächern haben sie nämlich nicht, sondern ein großes Interesse an ihnen.

—–
Auszug GZ v. 01.02.2020